Swiss Life hat sich zusammen mit dem Think Tank W.I.R.E. auf die Suche nach alternativen Lebensmodellen gemacht. «Wie wir morgen leben» zeigt in 44 realistischen bis radikalen Szenarien, wie das Leben in Zukunft aussehen könnte: Vom Elternwerden in der zweiten Lebenshälfte über das Karrieremachen pro Lebensphase und vom Wohnen im Mehrgenerationenhaushalt bis hin zur Liebe mit künstlicher Intelligenz.
Es ist ein Fakt: Wir leben immer länger. Das bedeutet nicht nur steigende Kosten für die Altersvorsorge, sondern auch – oder vor allem – mehr Lebenszeit. Swiss Life setzt sich intensiv mit dem längeren, selbstbestimmten Leben auseinander und möchte dazu eine breite Diskussion lancieren. Vor diesem Hintergrund hat sich Swiss Life gemeinsam mit W.I.R.E. auf die Suche nach dem Leben im Morgen gemacht.
Mehr Optionen für die Lebensgestaltung heisst gleichzeitig mehr Eigenverantwortung. Dabei muss jeder Einzelne für sich selbst entscheiden, welche Lebensmodelle wünschenswert sind und welche nicht. Die Schweizer Bevölkerung wurde in einer repräsentativen Umfrage zu den Lebensszenarien und deren Wünsch- und Machbarkeit befragt. Das Resultat lässt aufhorchen: Viele Lebensmodelle, die als realistisch eingestuft werden, werden von der Bevölkerung als nicht wünschenswert erachtet. Mit anderen Worten steuern wir auf eine Zukunft zu, in der wir gar nicht leben wollen. Es herrscht Handlungsbedarf.
Damit die neuen Möglichkeiten der Lebensgestaltung genutzt werden können, muss diese neu gedacht werden. Aber nicht nur die Gesellschaft ist gefordert: Auch die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen müssen dem Zeitalter der Langlebigkeit angepasst werden. Damit wir morgen nicht nur länger, sondern auch gut leben können.
Eine Familie gründen
Die steigende Lebenserwartung ermöglicht eine Flexibilisierung von Nachwuchsplanung und Familienleben. Zum einen können wir uns in der biologisch dafür vorgesehenen Zeit besser auf die Kindererziehung fokussieren, wenn wir all die anderen Bereiche – Karriere, Weiterbildung, Beziehungspflege – nicht zeitgleich erfüllen müssen. Zum anderen ermöglichen medizinische Fortschritte in Zukunft den Kinderwunsch bis ins hohe Alter. Ebenso flexibilisiert die soziale Werteentwicklung das Familienleben: Leihmutterschaft, gleichgeschlechtliche Elternpaare und Adoption gewinnen an Akzeptanz.
Lernen
Bisher den ersten drei Jahrzehnten vorbehalten, verlängert die zusätzliche Lebenszeit die Arbeit an unseren Fähigkeiten und verteilt die Bildung auf das ganze Leben. Das Lernen hört nie auf und wird zu einem stetigen Begleiter. Dieses Szenario trägt nicht nur der menschlichen Entwicklung Rechnung. Die sich ständig verändernde Umwelt erfordert eine regelmässige Weiter- oder sogar Neuentwicklung der persönlichen Kompetenzen. Wer stillsteht, wird von allen Seiten überholt.
Arbeiten
Die steigende Lebenserwartung hat weitreichende Konsequenzen für das Arbeitsleben. Dieses findet in Zukunft nicht mehr nur in der Zeitspanne nach der Ausbildung und vor der Pension statt, sondern auch in verschiedenen, von Pausen getrennten Etappen. Das eröffnet neue Perspektiven für die Planung von Karriere und alle anderen für die Arbeitswelt relevanten Bereiche. Gearbeitet wird dabei überall, im Büro, zu Hause, unterwegs. Eine Folge dieser neuen Möglichkeiten und des steigenden Bedürfnisses nach Eigenständigkeit ist eine wachsende Zahl Selbständigerwerbender.
Gesund bleiben
Bin ich gesund? Die Antwort auf diese Frage bezieht heute nicht mehr nur das körperliche, sondern auch das seelische Wohl mit ein. Damit wird Gesundheit immer mehr zu einer Entscheidung für oder gegen einen Lebensstil. Ernährung und Freizeitgestaltung werden auf die Folgen fürs Wohlbefinden untersucht. Die Gesundheit wird zusehends zum Lebensprojekt. Die Digitalisierung hilft dabei, Körper und Geist zu optimieren. Trackingsysteme liefern wertvolle Zeit durch genauere Früherkennung – und speichern unablässig Gesundheitsdaten. Gegentrends sind aber auch absehbar: die vollkommene Ausrichtung am Genuss und die Abkehr von der Perfektion.
Beziehungen pflegen
Bislang stark geprägt durch die monogame Zweierbeziehung, verfügen wir in der Beziehungslandschaft der Zukunft über eine Vielfalt an Möglichkeiten. In dieser Diversität widerspiegeln sich der gesellschaftliche Wertewandel und der technologische Fortschritt gleichermassen. Das Spektrum der Alternativen zu individualistischen Lebensstilen, in denen das eigene Ich im Mittelpunkt steht, reicht von der Etablierung einer Wir-Kultur, in der geteilt und verschenkt wird, bis hin zur bewussten Abgeschiedenheit der Einsiedelei. Nur auf den ersten Blick in den Bereich der Science-Fiction gehören Beziehungen zwischen Menschen und Maschinen. Die Errungenschaften in der virtuellen Realität beschleunigen diese Möglichkeiten und machen Beziehungen mit künstlicher Intelligenz realer und natürlicher erfahrbar.
Wohnen
Unser Wohnen wird zunehmend von einer intelligenten Umwelt geprägt. In sogenannten Smart Homes können immer mehr Haushaltsgeräte von Heizung über Staubsauger bis hin zur Waschmaschine über das Internet bedient werden oder steuern sich gar ganz selbstständig. Eine viel stärker spürbare Veränderung in der Wohnkultur wird aber nicht von der Technologie angetrieben, sondern durch den gesellschaftlichen Wertewandel. Es entsteht eine Vielfalt neuer Wohnformen. Das Spektrum reicht von Mehrgenerationenhaushalten über serielle, auf das jeweilige Alter abgestimmte Wohnungen bis hin zum hochtechnologisierten Single-Appartement.
Abschied nehmen
Die steigende Lebenserwartung schiebt den Zeitpunkt des Todes auf. Auch der medizinische Fortschritt zögert das Sterben hinaus und gestaltet die Zeit davor weniger schmerzhaft. Die Bandbreite der Szenarien reicht beim Sterben von der Erwartungshaltung, noch älter zu werden, bis hin zum Wunsch, die Endlichkeit und den Tod ins eigene Leben zu integrieren. Obschon die Wahrscheinlichkeit äusserst gering ist, dass die Technologie jemals den Tod austricksen wird, macht sie unser digitales Selbst bereits heute unsterblich. Wie wir damit umgehen und was wir von uns hinterlassen wollen, ist eine persönliche Entscheidung.
Executive Summary
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