Hat Corona den Immobilienmarkt auf den Kopf gestellt?

Zweifellos: Die Pandemie hat unser Leben verändert. Kaum je zuvor hat das eigene Daheim eine derart wichtige Rolle gespielt. Doch inwiefern hat sich dieser Wandel auf den Immobilienmarkt ausgewirkt? Eine Studie des Bundesamtes für Wohnungswesen BWO gibt Aufschluss.

Um es gleich vorwegzunehmen: Ja, Corona hat das Wohnverhalten der Schweizerinnen und Schweizer verändert. Und: Nein, die Veränderung ist nicht so augenscheinlich, wie manch einer es erwartet hat. Fakt ist: Das vermehrte Arbeiten im Homeoffice und die Einschränkung der Bewegungsmöglichkeiten aufgrund der Restriktionen ermöglichten zwischen Frühling 2020 und Frühling 2022 nicht nur eine stärkere Loslösung von Wohn- und Arbeitsort, sondern erhöhten auch die Attraktivität von Aussenflächen wie Terrassen, Gärten und Naherholungsgebieten.

Leichte Verschiebung von der Stadt aufs Land

Doch die Frage ist: Inwiefern hat sich die neue Situation konkret auf die Wohnpräferenzen der Schweizer Bevölkerung ausgewirkt? Eine Analyse diverser Statistiken zeigt: Während der beiden Jahre Pandemie zogen rund 4’000 Personen mehr als in der Vorjahresperiode in eine weniger dicht besiedelte Gegend, und zwar vor allem mobile, gut verdienende Ein-Personen-Haushalte. Statistisch mag diese Steigerung markant sein, de facto ist sie bescheiden.

Nachfrage nach Häusern ist explodiert

Deutlicher ist die Entwicklung bezüglich der Nachfrage nach Häusern. Ob Eigentum oder Miete:
Häuser waren in der Pandemie heiss begehrt. Vor allem Häuser mit Gärten entpuppen sich bei der Analyse als eine beliebte Ausweichmöglichkeit während des Lockdowns. Bei Wohneigentum stieg auch die Nachfrage nach mehr Wohnfläche. Weniger eindeutig ist die Auswertung der Zweitwohnungs-Situation: Es gibt lediglich
vage Hinweise auf eine intensivere Nutzung von Zweitwohnungen als Erstwohnsitz. Wie nachhaltig die coronabedingten Präferenzverschiebungen sind, bleibt abzuwarten.

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