Hindernisfreies Bauen wird in der Schweiz bei Neubauten nach wie vor vernachlässigt. Dabei wäre es einfacher und vor allem günstiger, die besonderen Bedürfnisse von behinderten und alten Menschen schon bei der Planung eines Neubauprojekts zu berücksichtigen.

Die Schweizerische Fachstelle für behindertengerechtes Bauen bringt es in einer Studie auf den Punkt: Je nach Grad der Behinderung müssen zwischen 5‘000 und 30‘000 Schweizer Franken aufgewendet werden, um eine Wohnung nachträglich  behindertengerecht zu gestalten. Bei einer Immobilie mit zwei Stockwerken kommen für Treppenlifte nochmals rund 20‘000 bis 30‘000 Franken dazu. Kosten, die hauptsächlich selber getragen werden müssen.

Fachleute für hindernisfreies Bauen rechtzeitig kontaktieren

„Solange jemand trotz Behinderung noch arbeitsfähig ist, werden von der IV nur Umbauten finanziert, die einfach und zweckmässig sind“, erklärt Felix Schärer, Leiter des Zentrums für hindernisfreies Bauen der
Schweizer Paraplegiker-Stiftung gegenüber der NZZ am Sonntag. Für Mieter wird es noch schwieriger, weil sie die Einwilligung des Vermieters benötigen, ohne dass sich dieser an den Kosten zu beteiligen hat.

Wichtig ist vor allem, sich möglichst frühzeitig an Beratungsstellen und Fachleute zu wenden, wenn es um hindernisfreies Umbauen geht. Nur so kann sichergestellt werden, dass man im Voraus weiss, welche
Unterstützung man erhält oder welche Alternativen möglich sind.

Neubauten konsequenter hindernisfrei planen

Der Umbau einer Immobilie wird oft nötig, weil Neubauten nicht immer den Anforderungen für hindernisfreies Bauen entsprechen. Obwohl seit 2009 die SIA-Norm 500 in Kraft ist, die zeigt, wie im Hochbau behindertengerecht gebaut werden sollte, wird diese noch zu wenig umgesetzt, kommt Roland Bick von der Bauberatung Behindertenkonferenz Kanton Zürich in der NZZ am Sonntag zum Schluss.

Umbauten sind rund doppelt so teuer wie die Realisierung von hindernisfreien Neubauten. Dabei könnten nach Bicks Schätzungen eine Milliarde Franken bei Bau und Betrieb von Altersheimen gespart werden, wenn hindernisfreies Bauen bei Neubauprojekten konsequenter umgesetzt würde. Das würde es Menschen mit Behinderungen und auch älteren Menschen möglich machen, länger selbständig zu wohnen, statt auf staatliche Institutionen zurückgreifen zu müssen. Das bedingt aber ein Umdenken bei Bauherren und
Architekten, die SIA-Norm 500 trotz Mehrkosten von rund 1,8 Prozent öfter anzuwenden.

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