Preise für Anlageimmobilien unter Druck

Ob Mehrfamilienhaus, Gewerbeimmobilie oder Mischobjekt: Die Preise fallen. Das geht aus den aktuellen Indizes des Zürcher Beratungsunternehmens Fahrländer Partner hervor. Für Immobilienverkäufer heisst das: In den sauren Apfel beissen und die Preise nach unten anpassen – zum Teil sogar massiv, sollte das Objekt etwa in schlechtem Zustand sein. Vorbei die Zeiten, in denen astronomische Preise für Renditeimmobilien gezahlt wurden.

Inflation und steigende Zinsen sind schuld

Grund für diese Entwicklung: die Zinsen. Der höhere Zinssatz schmälert die Erträge. Die NZZ rechnet vor: Wird im inflationären Umfeld der Zins von 3 auf 3,5 Prozent erhöht, fällt der Wert von Renditeimmobilien um rund 15 Prozent. Auf der anderen Seite sind die Immobilienpreise in den letzten 50 Jahren um mehr als das Fünffache gestiegen, so dass Banken, Versicherungen und Pensionskassen, die Hauptbesitzer von Anlageimmobilien, über ein ordentliches finanzielles Polster verfügen. Ausserdem winken steigende Mieten, was über die nächsten drei Jahre in Summe die tiefere Bewertung auffangen dürfte. Sprich: Von einem Drama kann keine Rede sein. 

Glück im Unglück

Aktuell sind die Deals mit Anlageimmobilien stark zurückgegangen. Es wird wieder vermehrt auf Obligationen statt auf Liegenschaften gesetzt. Im Vergleich zu Deutschland ist der Wertverlust von Renditeobjekten hingegen harmlos. Unser Nachbar hat bekanntlich mit sehr viel höheren Zinsen und Inflationsraten zu kämpfen. Gleichwohl ist es Realität: Auch hierzulande sinken die Preise für Renditeimmobilien.

Trendwende ist gekommen

Obwohl einige Immobilienportfolios an Wert eingebüsst haben, sind sich Experten darüber uneinig, ob sich der Abwärtstrend fortsetzen wird oder ob die Preise auf einem neuen, niedrigeren, «normalen» Niveau stagnieren werden. Für eine baldige Stabilisierung sprechen das Ende des Zinserhöhungszyklus sowie die weitere steigende Nachfrage nach Wohnraum in der Schweiz.