Eine Immobilie zu leasen, hat sich in den letzten Jahren als flexible Finanzierungsform für Unternehmen etabliert. Der Reiz daran: Man kann eine Immobilie für langfristige Zwecke nutzen, ohne sie direkt kaufen zu müssen. Doch ist Immobilien-Leasing auch für Privatpersonen sinnvoll?

Ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung ist für viele unerschwinglich – der Traum von einem Eigenheim aber bleibt. Gerade in Zeiten hoher Immobilienpreise und schwankender Zinsen stossen alternative Finanzierungsmöglichkeiten deshalb auf offene Ohren.

Was ist Immobilien-Leasing?

Auto-Leasing kennt jeder. Analog dazu lassen sich auch Wohnimmobilien leasen. Dabei «mietet» der Leasingnehmer eine Immobilie von einem Leasinggeber – etwa einer bankennahe Leasinggesellschaft, einem Fondsanbieter oder einem Immobilienunternehmen. Dafür zahlt er über zehn bis zwanzig Jahre hinweg monatliche Leasingraten.

Unterschied zur Miete

Der wesentliche Unterschied zur klassischen Miete besteht darin, dass der Leasingnehmer am Ende der Laufzeit die Option hat, die Immobilie zu einem vorher vereinbarten Preis zu kaufen, wobei die monatlichen Raten angerechnet werden können. Dies kann vor allem für Familien interessant sein, die zunächst nicht die finanziellen Mittel für den Kauf eines Hauses oder einer Wohnung aufbringen können, aber langfristig nicht auf Eigentum verzichten wollen.

Vorteile des Immobilien-Leasings

1. Keine hohe Anfangsinvestition: Für viele Privatpersonen ist es schwierig, das nötige Eigenkapital für den Kauf einer Immobilie aufzubringen. Beim Immobilien-Leasing entfallen die hohen Investitionskosten: Bei Vertragsabschluss wird üblicherweise nur ein kleiner Betrag fällig. Das schont die Liquidität und erleichtert den Zugang zu einer Immobilie.

2. Option zum späteren Erwerb: Ein entscheidender Vorteil des Immobilien-Leasings gegenüber der Miete ist die Möglichkeit, die Immobilie am Ende der Vertragslaufzeit zu einem festen Preis zu kaufen. So kann der Leasingnehmer sich langfristig für den Erwerb entscheiden, ohne sich von Anfang an finanziell festzulegen.

3. Flexibilität: Besonders für junge Familien oder Paare, die sich noch nicht sicher sind, ob sie sich langfristig an einen Ort binden wollen, bietet Immobilien-Leasing Flexibilität. Sollte sich die Lebenssituation ändern, besteht die Option, den Leasingvertrag auslaufen zu lassen, ohne die Immobilie kaufen zu müssen. Allerdings beträgt die vertraglich geregelte Mindestleasingdauer meist zwischen zehn und dreissig Jahren.

4. Planungssicherheit: Die festen monatlichen Raten bieten dem Leasingnehmer Planungssicherheit. Anders als bei einer Finanzierung über Kredite, bei denen sich Zinsen ändern können, bleiben die Leasingraten in der Regel konstant.

Nachteile des Immobilien-Leasings

1. Höhere Gesamtkosten: Langfristig fallen die Gesamtkosten für das Immobilien-Leasing in der Regel höher aus als bei einem direkten Kauf. Grund: Die monatlichen Raten umfassen auch Zinsen und Verwaltungskosten.

2. Kein sofortiger Eigentumserwerb: Während der Leasinglaufzeit bleibt die Immobilie im Besitz des Leasinggebers. Der Leasingnehmer kann daher nicht frei über die Immobilie verfügen oder sie als Sicherheit für andere Finanzierungen nutzen. Erst mit dem Kauf am Ende der Laufzeit wird er Eigentümer. Sollte er während der Vertragsdauer in finanzielle Schwierigkeiten geraten und vorzeitig aus dem Vertrag aussteigen wollen, verliert er sein investiertes Eigenkapital.

3. Eingeschränkte Gestaltungsmöglichkeiten: Da der Leasingnehmer nicht der Eigentümer der Immobilie ist, sind grössere Umbaumassnahmen üblicherweise nur mit Zustimmung des Leasinggebers möglich. Dies schränkt die Gestaltungsfreiheit ein. Gleichzeitig muss der Leasingnehmer für Instandhaltungs- und Reparaturkosten aufkommen.

4. Restwertrisiko: Es kann sein, dass der festgelegte Kaufpreis am Ende der Vertragslaufzeit höher ist als der dann aktuelle Marktwert der Immobilie. Dieses finanzielle Risiko trägt allein der Leasingnehmer.

Fazit

Immobilien-Leasing kann für all jene interessant sein, die eine Immobilie langfristig nutzen und möglicherweise später erwerben möchten, aber zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses nicht über das nötige finanzielle Polster für einen Kauf verfügen. Dies allerdings zum Preis, dass die Gesamtkosten aller Wahrscheinlichkeit nach höher ausfallen als bei einem direkten Kauf und dass während der Vertragslaufzeit nur eingeschränkte Verfügungsrechte über die Immobilie bestehen. Eine sorgfältige Abwägung der Vor- und Nachteile sowie eine eingehende Beratung durch einen Finanzexperten sind daher vor Abschluss eines Immobilien-Leasingvertrags unbedingt empfehlenswert.

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