Sie jodelt, seit sie denken kann: Mit fünf Jahren steht Melanie Oesch zum ersten Mal auf der Bühne. Heute sind ihre markante Stimme und ihre Familienband Oesch’s die Dritten schweizweit bekannt – und zwar nicht nur Volksmusik-Fans.
Sonnenstrahlen sind rar an diesem wolkenverhangenen, regnerischen Tag in Schwarzenegg BE. Das Aprilwetter macht seinem Namen alle Ehre. Ihrem Strahlen kann das Grau-in-Grau draussen jedoch nichts anhaben: Melanie Oesch bittet stattdessen in der gemütlichen Stube zum Gespräch und tischt erstmal für den Besuch auf. Hier im malerischen Berner Oberland ist sie zu Hause, hier war auch die Geburtsstunde ihrer musikalischen Leidenschaft.
Warum liegt dieser Ort Ihnen besonders am Herzen?
Ich bin berufsbedingt viel unterwegs und freue mich jedes Mal, wenn ich nach Konzerten auswärts wieder hierher in meine kleine Oase zurückkehren darf. Hier kann ich sein, wie ich bin, und so reden, wie mir der Schnabel gewachsen ist (lacht). Das sind für mich Werte, die zählen.
Gab es in Ihrem Leben einen Moment, der Sie besonders geprägt hat?
Definitiv der Tag, an dem ich als Kind das erste Mal jemanden jodeln gehört habe. Da war mir sofort klar: Das will ich auch! Im Rückblick habe ich so ziemlich alles dem Jodeln zu verdanken – ohne das wäre ich jedenfalls nicht die Person, die ich heute bin.
War Ihr Berufswunsch also schon immer Sängerin?
Die Leidenschaft war schon früh da, aber lange konnte ich mir nicht vorstellen, die auch zum Beruf zu machen. Als Kind wollte ich Tierärztin werden, später dann Journalistin. Als wir mit Oesch’s die Dritten praktisch über Nacht einem grösseren Publikum bekannt wurden, habe ich den Berufswunsch aber glücklicherweise nochmal überdacht (lacht).
«Mein Rat an mein jüngeres Ich? Mehr Mut, weniger Kompromisse!»
«Handgemacht, lebendig, energetisch, positiv», so beschreibt Melanie den Sound von Oesch’s die Dritten, die Band, Business und Familie zugleich sind. 2007 hatte die Gruppe, heute bestehend aus Hansueli und Annemarie Oesch, ihren Kindern Melanie, Kevin und Mike sowie dem Akkordeonisten Urs Meier, ihren Durchbruch beim Nachwuchswettbewerb des Musikantenstadls.
Was war der Höhepunkt Ihrer bisherigen Karriere?
Es gibt so viele tolle Momente – spontan fällt mir das Tourneefinale 2019 in Montreux ein. Dort durften wir im Auditorium Stravinsky spielen – vor ausverkauftem Saal. Das war für uns wie ein Ritterschlag, weil viele nicht gedacht hätten, dass wir überhaupt dort hineinkommen, geschweige denn den Saal füllen. Beides ist uns gelungen.
Volksmusik hat bei den Kritikern nicht immer einen leichten Stand – wie gehen Sie damit um?
Musik ist einfach Geschmackssache und das ist auch gut so. Wenn du allen gefallen willst, dann verzettelst du dich. Ich versuche, mich auf meinen Weg zu fokussieren.
Welchen Rat würden Sie Ihrem jüngeren Selbst geben, wenn Sie die Möglichkeit hätten?
Mehr Mut, weniger Kompromisse!
Wie verbringen Sie Ihre Freizeit, wenn Sie nicht auf der Bühne stehen?
Wann immer möglich mit der Familie und in der Natur. Im Moment am liebsten mit meinen zwei Jungs, unterwegs oder hier ums Haus herum beim Basteln oder Spielen.
Jodlerin und zweifache Mutter Melanie Oesch schreibt neben der Musik auch erfolgreich Kinderbücher. Zuletzt von ihr erschienen ist das Elin-Wimmelbuch, mit dem sie zur Entdeckungsreise durch ihre geliebte Heimat einlädt. Mit nahezu 2000 Konzerten und Auftritten im In- und Ausland zählen Oesch’s die Dritten zu den erfolgreichsten Schweizer Musikgruppen. Sie gewannen zahlreiche Auszeichnungen, wurden fünfmal mit Gold, zweimal mit Platin und einmal mit Doppelplatin ausgezeichnet.
«Ich definiere mich nicht über Geld.»
Ihr seid gleichzeitig Familie und Familienbetrieb und steht auch noch gemeinsam auf der Bühne – wie funktioniert das?
Privates und Berufliches zu trennen, ist nicht immer leicht – und manchmal schlichtweg nicht möglich. Was mir dabei hilft, ist, auch mal fünf gerade sein zu lassen. Insgesamt habe ich aber das Privileg, sehr selbstbestimmt in der Gestaltung meines Lebens zu sein.
Fühlen Sie sich auch finanziell selbstbestimmt?
Ja, zum Glück schon sehr lange, dank meiner Eltern. Sie haben uns bei finanziellen Fragen von klein auf eingebunden und wir Kinder haben früh gelernt, etwas auf die Seite zu legen, auf etwas zu sparen und es sich dadurch leisten zu können. Und auch heute pflegen wir einen sehr offenen Umgang mit dem Thema Geld.
Was bedeutet Ihnen Geld?
Ich bin niemand, der sich über Geld definiert. Ich weiss aber, dass es wichtig ist, über finanzielle Themen offen zu sprechen und nicht zu lange zu warten, um sich in dieser Hinsicht zu organisieren.
Und die schlechteste Finanzentscheidung? Verraten Sie uns die auch?
(Lacht) Ich sage jetzt mal gewisse Anschaffungen, die sich nicht gelohnt haben. Dann haben wir die wieder verkauft.
Swiss Life ist Partnerin des Eidgenössischen Trachtenfests, das im Juni 2024 in Zürich stattfindet. Was für eine Tracht tragen Sie auf der Bühne?
Unsere eigene. Wir schätzen es sehr, die Outfits frei nach unserem Geschmack und Funktionalität auszusuchen. Die Looks entwickeln wir en famille und zusammen mit unserer Designerin. In traditionellen Trachten treten wir grundsätzlich nicht auf, einerseits aus Respekt vor dem Brauchtum und andererseits, weil wir uns – auch musikalisch – gern über Genre-Grenze hinausbewegen. Vor allem aber können wir «echte» Trachten aus funktionellen Gründen nicht auf unseren Auftritten tragen. Unsere Bühnenoutfits sind beispielsweise alle waschbar.
Erlebe Melanie und Oesch’s die Dritten live auf dem Eidgenössischen Trachtenfest! Als stolze Hauptpartnerin des Events wird Swiss Life auf dem Festgelände an mehreren Orten mit Action und Unterhaltung für Gross und Klein präsent sein. Gelegenheit, Melanie zu sehen und zu hören, gibt es beim Konzert am Samstag, 29.06.2024, 20 Uhr auf dem Zürcher Bürkliplatz.
Weitere Infos unter: www.swisslife.ch/trachtenfest
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