«Mein Traum? Eines Tages in die voll besetzte Swiss Life Arena einlaufen»

Draussen 33 Grad im Schatten, drinnen ziemlich kühl für unser hochsommerliches Outfit: Wir treffen Nino an einem Augusttag in der Swiss Life Arena. Zwischen Krafttraining, Eistraining und Theorielektion führt er uns durch die heiligen Hallen des Eishockeys. Trotz eng getaktetem Zeitplan bestens gelaunt, nimmt sich Nino Zeit, uns von seiner grossen Leidenschaft zu erzählen.

Nino, wie bist du zum Eishockey gekommen?
Anders als bei vielen Eishockey-Spielern kommt bei mir in der Familie niemand aus dem Sport. Ich war schon als Kind sehr energiegeladen und bin viel herumgerannt. Als ich in den Kindergarten kam, war der Mann meiner Lehrerin für die Erfassungsstufe beim EHC Bülach zuständig. Purer Zufall! Meine Lehrerin sagte mir, ich solle doch mal Eishockey ausprobieren. Am Anfang hat es mir gar nicht mal so gut gefallen, aber ich bin drangeblieben.

Was macht dir am meisten Spass am Sport?
Eishockey ist ein Teamsport und das liebe ich. Mit dem Team erlebst du viel und kannst auch Niederlagen gemeinsam verarbeiten. Zudem ist es ein sehr schnelles Spiel, das macht es spannend. Und man lernt nie aus, irgendwas gibt es immer, an dem man noch arbeiten muss.

Wie sieht dein Alltag aus?
Morgens haben wir oft Eistraining. Im Anschluss geht’s in den Kraftraum oder ins Einzeltraining. Meistens essen wir danach noch gemeinsam etwas mit dem Team, bevor jeder seinen individuellen Verpflichtungen nachgeht. Ich gehe ins Büro, zu Swiss Life. Später steht noch das Abendtraining an. Das heisst: Kraftraum, Eistraining, Teamtraining und Auslaufen, bevor ich nach Hause gehe und lerne, TV schaue oder die Zeit mit Freunden und Familie geniesse.

Wie viel arbeitest du neben dem Sport?
Ich arbeite in einem 50%-Pensum. Die Zusammenarbeit zwischen meiner Schule, der United School of Sports, und Swiss Life ermöglicht es mir, meine Ausbildung und Eishockey zu vereinbaren. So bin ich auch zu meiner Lehre bei Swiss Life gekommen.

Das klingt nach einem intensiven Programm. Was motiviert dich, dranzubleiben?
Grösstenteils der Spassfaktor! Ich mache es einfach sehr gern. Für mich ist aber auch wichtig, etwas nebenbei zu machen und nicht alles aufs Eishockey zu setzen. Es kann viel passieren. Beispielsweise müsste ich nur einmal falsch in die Bande krachen, mich verletzen und wäre nicht mehr fähig, zu spielen. Aber auch die Leute motivieren mich. Wir sind ein Team und wollen etwas erreichen. Wir wollen gut in der Meisterschaft sein und uns weiterentwickeln, damit wir Profis werden können.

Fühlst du dich trotz all deiner Verpflichtungen selbstbestimmt?
Ja, definitiv. Durch die auf meine sportlichen Bedürfnisse zugeschnittene Ausbildung kann ich meinen Alltag sehr selbstbestimmt gestalten. Auch hier in der Arena habe ich alle Möglichkeiten, genau das zu trainieren, was ich gerade brauche, um weiterzukommen.

Seit einem Jahr ist die Swiss Life Arena das neue Heimstadion der Lions. Was macht das Stadion besonders?
Das ist wirklich ein Privileg, die Bedingungen sind einfach perfekt. Das Beste ist, dass wir jetzt alles an einem Ort haben; den Kraftraum, die Garderoben und die Möglichkeit zum Ausdauertraining. Wir haben auch immer genug Eis zur Verfügung, im Winter sogar zwei Eisfelder. Und es ist eine der schönsten, wenn nicht die schönste Arena der Schweiz!

Gibt es etwas, das du in der Arena erleben möchtest?
Ich träume schon von meinem ersten Nati-A-Match, bei dem ich hier einlaufen kann und 12 000 Leute im Publikum zuschauen. Das ist ein Traum für jeden Hockeyspieler; vor so vielen Leuten spielen zu können, in so einer Atmosphäre.

Hast du dich stärker mit Finanzthemen auseinandergesetzt, seit du bei Swiss Life arbeitest?
Von meinen Eltern habe ich schon früh gelernt zu sparen und nur für die Dinge Geld auszugeben, die ich wirklich brauche. Aber jetzt, da ich mein erstes eigenes Geld verdiene, ist es nochmal etwas anderes. Dank Swiss Life habe ich gelernt, wie und wo man sein Erspartes investieren kann für eine gute Vorsorge, zum Beispiel in eine Säule 3a.

Was bedeutet dir Geld?
Geld ist mir einerseits nicht so wichtig. Aber ich freue mich natürlich jedes Mal, wenn der Lohn kommt. Für mich ist Geld eine Möglichkeit, Dinge zu machen und sich Sachen zu ermöglichen. Aber es ist nicht der Grund, weshalb ich arbeite.

Wofür gibst du am meisten Geld aus?
Fürs Essen (lacht). Ich bin den ganzen Tag unterwegs, mittags nehme ich meistens etwas mit, um dort Geld zu sparen. Aber ich brauche vor, während und nach dem Training etwas zu essen. Da brauchen wir Sportler schon mehr Geld (lacht).

Wovon träumst du?
Kurzfristig möchte ich den nächsten Schritt machen. Ich spiele jetzt noch im U20-Juniorenhockey und möchte ins Erwachsenenhockey aufsteigen, National League oder Swiss League. Und nächstes Jahr ist mein NHL-Draft-Jahr. Das ist schon etwas schwieriger, aber ein grosser Traum! Schlussendlich möchte ich auf jeden Fall Profi werden und vom Eishockey leben können.

Fotos: Jan Hedlund