Gemäss einer aktuellen Studie träumen 40 Prozent aller Schweizerinnen und Schweizer von einem Eigenheim. Doch die Realität ist ernüchternd: Ein Grossteil kann sich diesen Traum nicht erfüllen. Grund: Ein zu geringes Einkommen oder Vermögen und damit kein Zugang zu einer Hypothek. Welche Möglichkeiten gibt es, das Geld für den Hauskauf doch noch aufzubringen?

Mindestens 20 Prozent Eigenmittel, so lautet die Vorgabe für angehende Wohneigentümer. Davon muss mindestens die Hälfte, also 10 Prozent, in Form von liquiden Mitteln wie Sparguthaben oder Vorsorgegeldern aus der Säule 3a verfügbar sein. Denn die Banken verlangen, dass mindestens 10 Prozent der Eigenmittel nicht aus der Pensionskasse stammen dürfen. Wer dieses sogenannte «harte» Eigenkapital nicht aufbringen kann, gibt oft auf.

Vorsorgegelder als Chance: Wohneigentumsförderung (WEF)

Für viele Schweizerinnen und Schweizer stellt das Geld in der Pensionskasse oder auf dem Säule 3a-Konto das grösste finanzielle Polster dar. Hier setzt die Wohneigentumsförderung (WEF) des Bundes an. Dieses Programm erlaubt es, gebundene Vorsorgegelder für die Finanzierung von selbstbewohntem Wohneigentum zu verwenden. Es gelten jedoch klare Vorgaben:

  • Einsatzmöglichkeiten: Vorsorgegelder dürfen ausschliesslich für den Erwerb, Bau oder die Renovation von selbstbewohntem Wohneigentum eingesetzt werden. Auch die Rückzahlung bestehender Hypotheken ist erlaubt. Laufende Unterhaltskosten sind davon jedoch ausgeschlossen.
  • Betragsgrenzen: Bis zum 50. Lebensjahr kann das gesamte Vorsorgeguthaben bezogen werden.
    Danach ist nur noch maximal die Hälfte verfügbar. Der Mindestbezug bei Pensionskassengeldern beträgt 20’000 Franken. 
  • Steuerliche Aspekte: Beim Bezug wird eine Kapitalauszahlungssteuer fällig, deren Höhe je nach Kanton und Betrag zwischen 3 und 10 Prozent variiert. Tipp: Wer den Betrag in mehreren Tranchen abhebt, profitiert von einer progressiven Besteuerung und zahlt weniger.

Vorbezug: Risiken nicht ausser Acht lassen

So verlockend es ist, das Vorsorgekapital für ein Eigenheim zu nutzen: Dieser Schritt birgt auch Risiken. Ein vorzeitiger Bezug mindert das Altersguthaben, was zu einer reduzierten Rente führt. Zwar können niedrigere
Wohnkosten und eine potenzielle Wertsteigerung der Immobilie diesen Verlust teilweise ausgleichen, doch besteht das Risiko einer finanziellen Lücke im Alter. Besonders heikel wird es bei Invalidität, da einige Pensionskassen den Invaliditätszuschuss auf Basis des verbleibenden Altersguthabens berechnen. Alternativ besteht die Möglichkeit, die Pensionskassengelder zu verpfänden, wodurch die Leistungen erhalten bleiben und das Kapital als Sicherheit dient.

Individuelle Abwägung entscheidend

Die Entscheidung, ob und wie Vorsorgegelder eingesetzt werden, sollte sorgfältig getroffen werden. Neben der finanziellen Situation spielen auch gesundheitliche und familiäre Faktoren eine wichtige Rolle. Letztlich ist jede Situation einzigartig und hängt von der persönlichen Risikobereitschaft ab. Eine gründliche Finanzplanung ist umso wichtiger, als die Immobilienpreise laut Experten auch 2025 weiter steigen werden.

Tipp: Gemäss der Umfrage der Hochschule Luzern verzichten viele Hypothekarnehmer darauf, die Hypozinsen zu vergleichen: Ein Drittel holt sogar nur eine einzige Offerte ein. Für 30 Prozent der Kundinnen und Kunden kommt ohnehin nur ein Anbieter in Frage: die Hausbank. Es lohnt sich jedoch, verschiedene
Angebote zu prüfen, auch wenn der Wechsel zu einer anderen Bank mit einigen Mühen verbunden sein sollte.

Bleiben Sie informiert! Erhalten Sie die neuesten Tipps und Informationen rund um Immobilien und Eigenheimfinanzierung – melden Sie sich jetzt für den IMMOPULSE-Newsletter an!

IMMOPULSE Newsletter

Möchten Sie über alle Neuigkeiten von Immopulse informiert werden, dann melden Sie sich gleich für unseren monatlichen Newsletter an.

Wir verkaufen Ihre Immobilie.

Kompetent. Sicher. Erfolgreich.

Das könnte Sie auch interessieren

Immobilien

Ferienwohnungen: je höher, desto teurer

Mehr lesen

Immobilien

Gemeinde-Ranking 2024: Die grossen Städte sind die Verlierer

Mehr lesen

Immobilien

Stressfrei umziehen – so geht’s!

Mehr lesen