Alles redet von Immobilienpreisen, die wegen Corona in der Schweiz in ungeahnte Höhen steigen. Trotzdem gibt es beliebte Feriendestinationen, in denen die Preise im letzten Jahr gefallen sind, wie der Tagesanzeiger berichtet. Wie ist das möglich?

Der Trend 2020 war klar: Es zog die Menschen aufs Land, wo es noch Platz zum Leben und Atmen gibt. Die Folge davon war, dass die Preise vor allem für Einfamilienhäuser im letzten Jahr kräftig anzogen. Das galt auch für Feriendestinationen. Denn nach Jahren der Stagnation rückte auch das eigene Ferienhäuschen wieder in den Fokus von Immobiliensuchenden. In ausgewählten 48 Schweizer Ferien-Destinationen wurden zum Beispiel im dritten Quartal 2020 rund 19,3 Prozent mehr Immobilien verkauft als in der gleichen Zeit 2019.

Günstige Ferienwohnung kaufen in Laax oder Montana?

Doch statt dass die Preise praktisch überall in den Bergdestinationen stiegen, fiel er in einigen Top Destinationen, genauer gesagt in Montana, Laax, Leukerbad oder Villars-sur-Ollon, wie eine Analyse von
Pricehubble zeigt. Doch diese Entwicklung lasse sich nicht etwa damit erklären, dass diese Gemeinden weniger nachgefragt wären. Der Preisrückgang habe mehr mit einer Verschiebung bei der Art der nachgefragten Immobilien zu tun, kommen Experten im Tagesanzeiger zum Schluss.

Kleinere und ältere Objekte auf dem Markt

Denn über alle 48 untersuchten Gemeinden hinweg sind die Preise für den Kauf von Ferienhäusern und -wohnungen laut Pricehubble im letzten Jahr insgesamt um 2,43 Prozent gestiegen. Doch das Angebot an Objekten auf dem Markt sei je nach Gemeinde unterschiedlich. So wurden in Montana im letzten Jahr 42 Transaktionen getätigt, die einen Preisrückgang von 3,5 Prozent ausmachten. «Grund für einen Rückgang könnte die Art der verkauften Immobilien sein – zum Beispiel ältere Häuser oder nicht renovierte Wohnungen», kommt der Tagesanzeiger zum Schluss. Auch der Verkauf von «Ladenhütern» unter Preis könnte ein Grund für den Preisrückgang im Vergleich zum Vorjahr sein.

Während also neuere und hochwertigere Objekte an top Lagen in diesen Destinationen erst gar nicht oder seltener auf den Markt gekommen sind, führte die erhöhte Nachfrage dazu, dass kleinere und ältere Objekte
abseits der Ortszentren und weiter weg vom Skigebiet kaufwillige Abnehmer fanden. Die tieferen Preise dieser Objekte habe dann auch dazu geführt, dass die Preise in diesen Destinationen auf den ersten Blick sanken.

Kein Trend von Dauer

Glücklich kann sich schätzen, wer jetzt in diesen Destinationen zu diesen günstigeren Objekten gekommen ist, sind sich die Experten einig. Denn das seit 2016 in Kraft getretene Gesetz über Zweitwohnungen sorgt dafür, dass kaum noch neue Wohnungen und Einfamilienhäuser erstellt werden dürfen. Die Immobilienpreise dürften also auch in diesen Orten weiter steigen.

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