Hypothek abzahlen oder Erspartes anlegen?

Zinserhöhungen und Inflation verunsichern. Viele Wohneigentümer möchten nichts lieber, als ihre Hypothek so schnell wie möglich abzuzahlen. Aber Achtung: Gerade jetzt ist es sinnvoller, Erspartes clever anzulegen statt Schulden abzubauen.

Wer sein ganzes Vermögen ins Haus steckt, macht sich komplett von der Wertentwicklung der Immobilie abhängig, warnen die Ökonomen der UBS in einer aktuellen Studie. Wer seine Hypothek hingegen weiterhin gemächlich abstottert und überschüssiges Geld in Aktien oder Fonds anlegt, hat gute Chancen, sein
Vermögen schneller zu vermehren. Sprich: Eine Hypothek zu halten, kann gewinnbringend sein.

Überschaubare Risiken

Wichtig: Die Erträge der Anlage sollten die Kosten der Hypothekarzinsen übersteigen. Bei einem diversifizierten Musterportfolio etwa ist langfristig mit einem Ertrag von 4,5 bis 5 Prozent zu rechnen. Also mit knapp dem Doppelten, was eine zehnjährige Festhypothek (2,5 bis 2,7 Prozent) aktuell kostet. Eine Alternative zu Aktien sind Schweizer Immobilienfonds. Hier entsprechen die derzeitigen Ausschüttungen von rund 2,8 Prozent in etwa der Höhe der Hypothekarzinsen.

Keine Frage: Anlegen birgt Risiken. Gemäss der UBS-Studie besteht eine 26-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass keine Mehrerträge erwirtschaftet werden können. Eine weitere Gefahr: Zinserhöhungen, die sich sowohl auf die Hypothekarzinsen als auch auf den Wert der Investitionen in Aktien und Fonds
auswirken. Deshalb: unbedingt eine mehrjährige Festhypothek abschliessen. Und: Wer einen längeren Anlagehorizont ins Auge fasst und eine klare Strategie verfolgt, minimiert das Risiko.

Fazit

Sollten Sie Geld auf der Seite haben, stecken Sie es nicht in die Amortisation Ihrer Hypothek, sondern legen Sie es an. Wer in ein globales Aktienportfolio investiert, statt seinen Kredit möglichst schnell zurückzuzahlen, fährt definitiv besser: Die UBS-Experten gehen von einer Vermögenssteigerung von über 33 Prozent aus. Investieren geht über Amortisieren.

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