Viele haben sehnsüchtig darauf gewartet: Nach über zwei Jahrzehnten kontinuierlich steigender Preise für Wohneigentum sind die Verkaufspreise für Einfamilienhäuser erstmals gesunken. Doch von einem Preissturz kann keine Rede sein.

Der Schweizer Immobilienmarkt kühlt sich ab. Das bestätigt Ruedi Tanner, Präsident der Schweizerischen Maklerkammer, in einem Interview mit der Handelszeitung. Im November sanken die Preise für Einfamilienhäuser um durchschnittlich 0.9 Prozent. Frohlockende Kaufinteressenten dürften jedoch schnell ernüchtert sein; denn die Preissenkungen betragen je nach Region zwischen 0.3 und 3 Prozent, was bei einem Kaufpreis von 1 Million Franken lediglich 3'000 bis 30'000 Franken ausmacht. Allerdings ist der Verhandlungsspielraum in den letzten Wochen grösser geworden. Grund: Das Angebot an Immobilien hat zugenommen, die Nachfrage hat nachgelassen. Die Sorge um die hohen Finanzierungs- und Betriebskosten
treibt sowohl Wohneigentümer als auch Kaufinteressenten um.

Warten kann sich lohnen

Wer in den Startlöchern für den Kauf einer Immobilie steht, tut womöglich gut daran, sich in Geduld zu üben. Denn die Preise werden wohl weiter sinken. Ruedi Tanner rechnet mit einem weiteren Rückgang von bis zu 5 Prozent. Die Preisentwicklung hänge einerseits mit den steigenden Hypothekarzinsen, andererseits mit den wachsenden Nebenkosten zusammen. Anders ausgedrückt: Wer mehr Zinsen zahlt und mehr Geld
für Energie ausgibt, hat weniger Geld für den Hauskauf auf dem Konto. Die Nachfrage sinkt – und mit ihr das Preisniveau. Das Gute daran: Verkäufer müssen sich wieder mehr ins Zeug legen, weil sich Immobilien nicht mehr wie von selbst verkaufen. Heisst: Qualität wird wieder wichtiger.

Mieten dürften weiter steigen      

Im Gegensatz zu den Kaufpreisen sind die Mieten in den letzten Monaten kontinuierlich gestiegen und dürften nicht nur wegen des vermutlich im März 2023 steigenden Referenzzinssatzes weiter zulegen. Auch die Inflation bietet Anlass für viele Vermieter, die Mieten zu erhöhen. Experten rechnen mit einer schrittweisen Steigerung des Referenzzinssatzes in den nächsten Jahren. Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) etwa prognostiziert Mietpreissteigerungen bis zu 15 Prozent bis ins Jahr 2027. Ob Mieten dann immer noch günstiger ist als Kaufen, wie dies momentan vielerorts der Fall ist, wird sich zeigen.

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