Zankapfel Wohnungsneubau

Wer in Zürich eine Mietwohnung sucht, kann sich auf eine lange Wartezeit einstellen. Doch auch in ländlicheren Regionen wird es zunehmend schwer, eine Wohnung zu finden. Die Nachfrage übersteigt zunehmend das Angebot. Während die Bevölkerung nicht zuletzt aufgrund der Zuwanderung wächst, sinkt die Zahl an Neubauprojekten. Mietwohnungsleerstand? Das war einmal.  

Widerstand der Bevölkerung wächst

Was hat dazu geführt, dass weniger Wohnungen geplant werden – selbst in Gemeinden, in denen schon lange Wohnungsknappheit herrscht? Die einfache Antwort lautet: der zunehmende Widerstand der Bevölkerung gegen die Verdichtung. Dass es neuer Wohnungen bedarf, um dem Bevölkerungswachstum Herr zu werden, steht ausser Zweifel. Doch bitte nicht vor der eigenen Haustür! Dann hagelt es Einsprachen. Beliebter Stein des Anstosses: Lärm.

In Genf beträgt die Baubewilligungsdauer fast anderthalb Jahre

Die Baubewilligungsdauer hat in den letzten 13 Jahren um satte 70 Prozent zugenommen – auf durchschnittlich 140 Tage. Im urbanen Kanton Zürich dauert es sogar 170 Tage und länger, in der Stadt Zürich gar ein knappes Jahr, bis ein Projekt bewilligt wird. Noch schlimmer ist es in Genf: Hier dauert es im Schnitt ganze 500 Tage, bis ein Bauvorhaben durchgewinkt wird. Und auch dann ist noch nichts in trockenen
Tüchern: Bereits baubewilligte Wohnbauprojekte können mittels Rekursen noch gekippt werden.

Ersatzneubauten sind keine Helfer in der Wohnungsnot

Gemäss ZKB-Analyse wurden seit 2010 rund zehn Prozent der Neubauprojekte nicht realisiert – und das trotz
Bewilligung. Mehr Einsprachen – weniger Neubauten. Und die vielen Baukräne? Sind vor allem ein Zeichen von Ersatzneubauten. Die führen aber oft zu keiner Zunahme an Wohnungen, weil ja bestehende Wohnungen verloren gehen.

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