Der Comedian Kaya Yanar gilt zuhause als Türke und im Ausland als Deutscher – dabei wohnt er mit seiner Schweizer Frau seit langem am Zürichsee. Der 46-Jährige tourt derzeit erfolgreich mit seiner Show «Ausrasten für Anfänger» durch Deutschland und die Schweiz. Das nächste Projekt, an dem Yanar arbeitet, ist – eigene Kinder!

Sie wohnen als türkischstämmiger Deutscher hier in der Schweiz. Wie lebt es sich mit Ihren Nachbarn?
Sehr gut! Die Menschen sind freundlich und rücksichtsvoll. Ich verstehe sie sogar mittlerweile, vor allem, wenn sie mir Komplimente machen. Wenn sie mich kritisieren, dann verstehe ich ihren Dialekt meistens nicht.

Taugen Schweizer als Nachbarn?
Ich würde sogar sagen, es sind die besten Nachbarn, die man sich vorstellen kann. Jahrhunderte Frieden, keine Aggressionen, keine Sanktionen. Die Schweizer möchten in Ruhe gelassen werden und lassen auch alle anderen in Ruhe. Besser geht’s doch nicht. Stellen Sie sich die USA als Nachbarn vor. Zum Glück hat die Schweiz kein Erdöl.

Wie selbstbestimmt ist ein Comedian, der immer witzig sein muss?
Das kommt auf den Komiker an. Ich fühle keinen Druck, witzig zu sein. Meine Bühnenperson ist sehr nahe an meiner privaten. Ich spiele keine Bühnenfigur, der ich gerecht werden muss.

Das Verhältnis zwischen Schweizern und Deutschenist nicht immer einfach. Was machen wir falsch?
Die Schweizer nichts! Die Deutschen alles! In Deutschland sage ich das natürlich umgekehrt, das verstehen Sie sicherlich. Im Ernst, der Deutsche ist nun mal bekannt dafür, auch dem Ausland seinen Stempel aufzudrücken. Das mögen viele Schweizer nicht. Aber als Neusiedler hat man sich anzupassen.

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Kaya Yanar hat unlängst bei Orell Füssli sein neustes Buch veröffentlicht: «Das ist hier aber nicht so wie in Deutschland!» handelt unter anderem davon, wie viel Schweizer Eigenheiten er inzwischen auf geheimnisvolle Weise angenommen hat.

Wie bleiben Sie sich selbst in einem fremden Land?
Sich selbst zu bleiben, ist nicht nur von der Umgebung abhängig. Ein Miesepeter in Deutschland ist genauso einer in der Schweiz. Dennoch beeinflusst mich mein Wohnort und in meinem Fall positiv. Ich mag die Freundlichkeit, die Zufriedenheit, den Freizeitwert und mittlerweile sogar das Tempolimit!

Wir zahlen AHV und haben eine 2. Säule. Wie sorgen Sie vor?
Na genau so. Ich zahle AHV auf mein weltweites Einkommen. Das kriege ich nie wieder raus, aber das ist gut für die heutigen Rentner im Land. Deswegen will ich Kinder, jemand muss mal für meine Rente aufkommen. Liebe Schweizer: Bitte strengt euch an, es geht um die Zukunft.

Wollen Sie eigentlich Schweizer werden?
Na klar möchte ich das! Deswegen bin ich ja mit einer Schweizerin verheiratet. Ich hatte nur Angst vor dem Einbürgerungstest. Aber jetzt geht das ja einfacher. Jetzt müssen wir nur so lange zusammenbleiben, bis der Prüfer kommt. Ich muss los, da kommt meine Frau ...

Sie wissen aber, das kostet?
Das ist die Schweiz! Hier ist nichts gratis und alles teuer. Ich muss wirklich los, wenn meine Frau das hier liest, dann kostet es mich die Ehe, und dann war mein Aufenthalt hier wirklich teuer!

Text: Christoph Grenacher
Bild: Nadine Dilly und Dukas/RDB/Philippe Rossier

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Michael Christensen, Vorsorgeberater Privatkunden

Kontakt: 044 944 50 72, Michael.Christensen@swisslife.ch

«Personen, die neu in die Schweiz ziehen, sind am Anfang oft ratlos. Sie haben keine Ahnung, was eine zweite oder dritte Säule ist. Auch bei den Versicherungen fehlt ihnen der Durchblick.» Das Schweizer Vorsorgesystem ist komplex, daher ist für Neuzuzüger eine Unterstützung durch einen Experten sinnvoll – insbesondere, wenn man dem Thema nicht viel Zeit widmen will. Bei der Beratung zeigt Swiss Life die Chancen und Risiken der verschiedenen Vorsorgelösungen auf. Auch wird erklärt, welche Versicherungen obligatorisch und welche Sach-, Unfall-, Kranken- und Erwerbsunfähigkeitsversicherungen empfehlenswert sind, je nach Situation der jeweiligen Person oder Familie. swisslife.ch/vorsorge

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