Noëlle Maritz ist seit 2013 Schweizer Nationalspielerin. Ihre ersten Lebensjahre verbrachte sie in den USA, mit zehn Jahren zog sie in die Schweiz. Ein selbstbestimmtes Leben ist für sie ein Leben mit sehr viel Raum für Fussball.

Warum ist Fussball für dich der beste Sport?
Mir gefällt am Fussball, dass alles passieren kann. Du bist 2:0 in Führung und wenig später musst du mit einem 2:4 zurechtkommen. Super finde ich auch, dass der Sport für alle zugänglich ist, auch für Kinder und Jugendliche.

Wie kamst du zum Fussball?
Ich bin in den USA aufgewachsen, dort hat Frauenfussball einen hohen Stellenwert. Fast alle Mädchen spielen. Die Jungs interessieren sich mehr für Baseball und American Football.

Sah man schnell, dass du Talent hast?
Ich fing mit vier Jahren an und wurde früh gefördert. Bereits mit sechs Jahren kam ich in eine sehr gute Mannschaft. Die Trainer legten viel Wert auf die Technik und die Taktik – davon habe ich sehr profitiert.

Mit zehn kamst du in die Schweiz, wie war das?
Ich lebte mich schnell im Thurgau ein, auch wegen des Fussballs. Ich trat gleich im Nachbarsdorf in einen guten Mädchenverein ein. Meine Eltern sind beide Schweizer, daher konnte ich die Sprache bereits. 

FUSSBALL WM 2019 QUALIFIKATION FRAUEN BARRAGE CHE BEL

Swiss Life ist seit 2004 stolze Partnerin des Schweizerischen Fussballverbandes. Die Partnerschaft mit dem SFV wurde bis nach der EM-Endrunde 2020 verlängert. Die Partnerschaft umfasst die Männer-Nationalteams (A-Team, U-21 bis U-15) und die Frauen-Nationalteams (A-Team, U-20 bis U-16) des SFV.

Als Jugendliche spieltest du drei Jahre lang mit dem Knabenteam des FC Wil. Wurdest du gut aufgenommen?
Ja, das war eine super Zeit. Die Jungs waren am Anfang etwas skeptisch, vor mir spielte kein Mädchen bei ihnen mit. Aber bald war ich gut im Team integriert. Ich wurde körperlich sehr gefordert, was ideal war für meine sportliche Entwicklung. Zum FC Wil zu gehen, war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte.

Wann wurde klar, dass du Profi sein willst?
Ich wusste immer, dass ich voll auf den Fussball setzen will. Ich hatte Glück, dass ich bereits sehr jung im Ausbildungszentrum des Schweizer Fussballverbands aufgenommen wurde. Daneben besuchte ich die United-Sportschule, so konnte ich Schule und Fussball gut vereinbaren.

Heute spielst du beim deutschen Verein VfL Wolfsburg. Wie gefällt es dir dort?
Sehr gut, darum bin ich bereits seit sechs Jahren in Wolfsburg! Der VfL Wolfsburg ist einer der besten Clubs Europas, mit Spielerinnen auf Top-Niveau.

Gab es auch Hürden?
Klar, die gibt es bei allen Sportlern. Eine Zeitlang war ich nur auf der Bank. Das war hart. Ich sagte mir aber, dass ich dranbleiben und kämpfen muss. Ich gab in jedem Training alles, bis ich wieder für die Spiele aufgeboten wurde. Auch mit Verletzungen kämpft man, das gehört dazu, trotzdem ist es jedes Mal wieder ein grosser Rückschlag.

 
SCHWEIZ

Noëlle Maritz ist 23 Jahre alt; sie kam am 23. Dezember 1995 in Kalifornien, USA zur Welt. 2005 zog sie mit ihrer Familie nach Erlen im Kanton Thurgau. Sie spielt leidenschaftlich Fussball seit sie vier Jahre alt ist. Ihr Debut in der Nationalmannschaft gab sie im März 2013. Seit sechs Jahren spielt sie professionell im deutschen Club VfL Wolfsburg. 

Welche Ziele hast du?
Mit der Nati konnten wir bereits an zwei grossen Turnieren teilnehmen. Nun möchte ich unbedingt, dass wir an der EM mitspielen können.

Gibt es Bereiche, bei denen du dir nicht reinreden lässt?
Jede Spielerin hat ihren Stil und wir alle versuchen, so gut wie möglich daran festzuhalten. Wenn ein Trainer mir aber etwas sagt, versuche ich das möglichst gut umzusetzen. Ich kann mit Kritik umgehen.

Was ist für dich ein selbstbestimmtes Leben?
Ich fühle mich selbstbestimmt, wenn ich das machen kann, was mir Freude macht. Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht, das können nur ganz wenige Menschen. Und im Fussball konnte ich auch Freundschaften fürs ganze Leben schliessen.

Was tust du am liebsten, wenn du nicht Fussball spielst?
Am schönsten ist es, wenn ich Zeit in der Schweiz verbringen kann, bei meiner Familie und meinen Freunden. Zum Abschalten gehe ich gern mit unserem Hund spazieren, in unserem Dorf gibt es einen schönen Wald mit einem Weiher.

Das könnte Sie auch interessieren

Menschen

Ramona Bachmann: «Wenn das Team nicht funktioniert, erreichst du gar nichts»

Mehr lesen

Engagement

Was unsere Fussball-Stars stark macht

Mehr lesen

Engagement

Ana-Maria Crnogorčević: «Als Trainerin wäre ich ein bisschen wie Jürgen Klopp»

Mehr lesen