Die Nachfolgeplanung ist gerade für KMU eine grosse, meistens auch emotionale Herausforderung. Frühzeitig damit zu starten, ist essenziell – aber wie? Swiss Life fasst die wichtigsten Schritte, welche man bei der Nachfolgeplanung beachten sollte, zusammen.

Rund ein Drittel aller Unternehmen in der Schweiz können nicht weitergegeben werden – unter anderem, weil sich die Inhaberin oder der Inhaber zu spät darum kümmert. Das führt nicht nur zur Schliessung des entsprechenden KMU, sondern auch zum Verlust von Know-how und Arbeitsplätzen. Damit Sie dies verhindern können, geben wir Ihnen einen Überblick, worauf Sie achten müssen.

15 Jahre bis zum Austritt: Initialisierung

Am Anfang steht die Frage nach den Wünschen für die Zukunft. Was ist wichtig? Soll ein Familienmitglied die Firma übernehmen? Gibt es bereits geeignete Personen im Unternehmen, welche die Firma in Ihrem Sinne weiterführen könnten? Oder kennen Sie interessierte Menschen ausserhalb der Firma, die sie aufkaufen würden? Informieren Sie sich über mögliche Formen der Nachfolge und führen Sie allenfalls familienintern erste Gespräche.

10 Jahre bis zum Austritt: Situations- und Optionsanalyse

Eine Ist-Analyse gibt Klarheit über Prioritäten und Vorgehen. Wichtig sind unter anderem folgende Fragen: Wie steht es um die Firma? Wie viel Wert hat sie? Welche Potenziale sind noch nicht ausgeschöpft? Wie können Sie Ihre Steuern bei einer Übernahme optimieren? Und: Wie hängt Ihr privater Vorsorgeplan mit dem Verkaufserlös zusammen? Wenn Sie die Ist-Analyse mit Ihren Wünschen vergleichen, erkennen Sie Abweichungen und können Kennzahlen wie die Unter- und die Obergrenze des Firmenwerts realistischer bestimmen. Es ist ratsam, dafür Unterstützung einer Fachperson in Anspruch zu nehmen, um eine neutrale und objektive Bewertung sicherzustellen.

5 Jahre bis zum Austritt: Vorbereitung

Stellen Sie einen Plan auf, was Ihnen am wichtigsten ist, wie Sie vorgehen möchten und welche Massnahmen anstehen. Das können Optimierungen im Unternehmensauftritt bis hin zum Verkauf von Immobilien sein: Je nach Nachfolge oder Bewertungsmethode können sich auch kleinere Anpassungen auszahlen. Beginnen Sie zudem frühzeitig mit der Suche oder dem Aufbau der gewünschten Person. Je mehr Zeit Sie damit verbringen, diesen Menschen in das Unternehmen und den Arbeitsalltag zu integrieren, desto höher ist die Akzeptanz Ihrer Mitarbeitenden. Übernimmt eine Person aus der Familie das Unternehmen, muss dies entsprechend im Nachlass organisiert werden.

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Verhindern lässt sich die Nachfolgeregelung nicht. Die Entscheidung liegt darin, ob man sie selbstbestimmt gestaltet – oder sie einfach geschehen lässt.

Zahlen & Fakten:

In den nächsten Jahren werden 15 Prozent der Schweizer KMU die Nachfolge regeln müssen. Wer ist besonders betroffen?

Balkendiagramme mit Prozentzahlen, welche die Verteilung der künftigen Unternehmen zeigt, die in den nächsten Jahren die Nachfolge regeln müssen.
Balkendiagramme mit Prozentzahlen, welche die Verteilung der künftigen Unternehmen zeigt, die in den nächsten Jahren die Nachfolge regeln müssen.

Quelle: Dun & Bradstreet, April 2022

Befassen Sie sich frühzeitig mit Ihrer Nachfolge.

Wir unterstützen Sie gerne.

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