Wir leben immer länger und haben dadurch auch mehr Möglichkeiten, unser Leben selbstbestimmt zu gestalten. Frühpensionierung steht bei vielen als Wunsch auf der Agenda, doch welche Auswirkungen hat dies auf den gewohnten Lebensstandard? Wer sich frühzeitig damit beschäftigt, kann auch bei einem früheren beruflichen Ausstieg finanziell zuversichtlich in die Zukunft blicken.

Die beruflichen Ziele sind oft schon erreicht, grosse Karriereschritte in der Anstellung kaum mehr zu erwarten – wer zwischen 50 und 60 Jahre alt ist, beginnt, sich über die Pensionierung Gedanken zu machen. Dabei kommt mit Sicherheit die Frage auf, ob man es sich überhaupt leisten kann, früher in Rente zu gehen. Ein Blick in die eigene Finanzplanung lohnt sich allemal. Denn wer seine Pensionierung frühzeitig und systematisch plant, geniesst später umso mehr Freiheiten.

Ab wann ist die Frühpensionierung in der Schweiz möglich?

Gemäss Gesetz ist die Frühpensionierung frühestens im Alter von 58 Jahren möglich.

Trotzdem sollten Sie so früh wie möglich damit beginnen, sich über die Zeit nach dem Arbeitsleben Gedanken zu machen.  

Frühpensionierung: Wie gehe ich vor?

Ihre voraussichtliche Altersrente setzt sich aus der AHV-Rente und der Pensionskassenrente zusammen. Um die Details der Frühpensionierung zu klären, ist es wichtig, sich möglichst frühzeitig zu informieren:

  • Sehen Sie im Pensionskassenreglement nach, was der frühestmögliche Zeitpunkt ist.
  • Lassen Sie Leistungskürzungen bei der 1. und der 2. Säule berechnen.
  • Klären Sie Überbrückungsmöglichkeiten ab.
  • Berechnen Sie zusätzlichen Sparbedarf, um fixe und variable Kosten zu decken.
  • Klären Sie bei der Pensionskasse ab, bis wann Sie die vorzeitige Pensionierung und die Option Kapitalbezug (statt Rente) anmelden müssen.

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Was kostet eine Frühpensionierung?

Eine Frühpensionierung ist nicht günstig und sollte deshalb umso mehr durchdacht werden: Gehen Sie als Mann mit 64 Jahren in Rente – also ein Jahr vor dem ordentlichen AHV-Alter –, müssen Sie mit Kosten in Höhe von einem Jahresgehalt rechnen. Folgende Punkte sollten Sie berücksichtigen:

  • Verzicht auf Jahreseinkommen
  • AHV-Beiträge für Nichterwerbstätige
  • Tiefere AHV- und Pensionskassenrente
  • Niedrigere Einkommenssteuer

Wie kann ich die Einkommenslücke durch Frühpensionierung überbrücken?

  • Säule 3a: Haben Sie mehrere Jahre über die Säule 3a vorgesorgt, können Sie das Guthaben grundsätzlich bis zu fünf Jahre vor dem Erreichen des AHV-Alters beziehen.
  • Kapitalbildende Lebensversicherung: Kommt Ihre kapitalbildende Lebensversicherung während Ihrer Frühpensionierung zur Auszahlung, ist auch dieses Guthaben zur Überbrückung der Einkommenslücke geeignet.
  • AHV-Vorbezug: Die AHV-Rente können Sie entweder ein oder zwei Jahre vor dem regulären AHV-Alter vorbeziehen – einzelne Monate sind nicht möglich. Beachten Sie jedoch, dass die AHV-Rente im Falle eines Vorbezugs lebenslang gekürzt wird.

Was ist eine Teilpensionierung?

Bei einer Frühpensionierung wird zwischen einer Voll- und einer Teilpensionierung unterschieden. Bei einer Teilpensionierung scheidet der Arbeitnehmer stufenweise aus seinen vertraglichen Verpflichtungen aus. In diesem Fall wird ein reduzierter Umwandlungssatz angewandt und der anteilige Bezug der Altersleistungen als Rente oder Kapital ausbezahlt, während die Vorsorgeleistungen des Arbeitgebers in die 2. Säule fortgesetzt werden. Vor der vollen Pensionierung sind insgesamt zwei Reduktionen möglich. Bei einer frühzeitigen Pensionierung entfallen die Beiträge an die 2. Säule – und die effektive Rente fällt kleiner aus. Die sich hier abzeichnende Vorsorgelücke gilt es zu berücksichtigen oder mit einer freiwilligen Absicherung zu schliessen.

Budgetplanung ist das A und O

Am besten beginnt man die Pensionsplanung mit einer Übersicht der monatlichen Einnahmen und Ausgaben. Mit einer detaillierten Budgetplanung lässt sich feststellen, wie viel Einkommen man künftig benötigt, um die Ausgaben zu decken. Als Faustregel gilt, dass feste Ausgaben durch feste Einnahmen gedeckt werden sollten. Sind die Fixkosten geklärt, lohnt sich ein Blick auf die variablen Ausgaben, etwa für Hobbys, Shopping, Reisen und Restaurantbesuche. Zuletzt sollte geklärt werden, ob noch grössere Ausgaben wie die Renovation des Eigenheims oder der Kauf eines neuen Autos geplant sind. Ist dies der Fall, muss zusätzliches Geld zurückgelegt werden.

Mit der Budgetplanung wird auch klar, welche Lücken generell vorhanden sind und welche finanziellen Einbussen bei einem früheren Arbeitsaustritt abzusehen sind. In einem nächsten Schritt geht es darum, diese Lücken zu schliessen. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten – zum Beispiel den Einkauf in die Pensionskasse oder die private Vorsorge. Darüber hinaus muss das fehlende Einkommen während der Frühpensionierung ausgeglichen werden. Auch hierfür gibt es verschiedene Optionen:

  • Vermögensverzehr
  • Teilbezug aus der Säule 3a
  • Vorbezug von Pensionskassengeldern
  • Auszahlung aus der Lebensversicherung
  • Erhöhung der Hypothek

Finanzielle Vorsorge

Nicht nur im Fall einer Frühpensionierung, sondern auch allgemein ist es wichtig, für die finanzielle Zukunft vorzusorgen. Hoch im Kurs stehen z. B. Immobilien, da sie insbesondere in der Schweiz kaum anfällig für grosse Wertverluste sind. Das garantiert, sofern das Wohneigentum nicht mit Hypotheken oder Kreditratenzahlungen belastet ist, eine hohe Sicherheit. Eine weitere Risikoabsicherung stellen zu erwartende Kapitalbezüge aus Lebensversicherungen und ähnlichen langfristigen Anlagen dar, die es rechtzeitig abzuschliessen gilt. Wie genau sich der Finanzmix später zusammensetzt, hängt entscheidend davon ab, wie gezielt man auf seinen vorzeitigen Feierabend hinarbeitet. Swiss Life unterstützt dabei alle Berufstätigen, die ihr Leben von übermorgen schon heute aktiv planen.

Frühpensionierung: Eine Frage der individuellen Bedürfnisse

Wie bei vielen Entscheidungen ist auch bei der Frühpensionierung vieles eine Frage der individuellen Ansprüche und Bedürfnisse. Deshalb sollte man sich bewusst sein, wie man sich den Alltag nach dem Berufsleben vorstellt. Eine Studie zu den Top-Lebensambitionen der Schweizer hat gezeigt, dass die Gesundheit speziell für die ältere Generation an erster Stelle steht. Ein intaktes Familiengefüge, eine gut funktionierende Beziehung, Reisen und das Leben in finanzieller Unabhängigkeit geniessen gehören ebenfalls zu den erstrangigen Zielen. Nicht alle dieser Faktoren lassen sich finanziell lösen, aber eine gute Absicherung trägt massgeblich zum Erhalt des Lebensstandards und zu einem unbeschwerten und selbstbestimmten Frührentnerdasein bei.

Bildquelle: iStock, AscentXmedia

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