Die neue Swiss Life-Studie zum Gefälle zwischen Männer- und Frauenrenten zeigt: Bis zur finanziellen Gleichstellung der Geschlechter ist es noch ein weiter Weg. Von «nie gehört» bis «empörend» – was Menschen auf der Strasse zum Gender Pension Gap sagen.

«Schon mal etwas vom Gender Pension Gap gehört?» Von Passantinnen und Passanten in Bern wollte Swiss Life Ende April 2023 wissen, ob ihnen der Geschlechtergraben bei den Alterseinkommen ein Begriff ist. Die jüngsten Forschungsergebnisse zum Thema zeigen: Das Ungleichgewicht in der finanziellen Vorsorge hält sich hartnäckig: Über 30 Prozent weniger Rente erhalten Schweizerinnen laut einer Swiss Life-Studie, im Schnitt satte 20 000 Franken pro Jahr. Damit bildet das Land eines der Schlusslichter im europäischen Gender-Pension-Gap-Ranking.

Gender Pension Gap: Schrumpfkurs im Schneckentempo

Kinderpause, Care-Arbeit, Lohnschere und Karriereknick machen es möglich, denn weibliche Erwerbsbiografien verlaufen oft anders, weniger geradlinig als die ihrer männlichen Arbeitskollegen. Kombiniert mit einem auf durchgehende Vollzeittätigkeit optimierten Vorsorgesystem ergibt sich so für viele Frauen ein kaum aufholbarer Renten-Rückstand.

Swiss Life-Strassenumfrage: Journalistin Aileen Lakatos, 27, unterwegs in Bern. (Kamera und Schnitt: Omar Manaï)

Langfristig werde der Gender Pension Gap voraussichtlich sinken, sagt Andreas Christen, Studienautor und Leiter des Vorsorge-Researchs von Swiss Life. Zu erwarten sei allerdings eher ein Schrumpfkurs im Schneckentempo. «Die Erwerbsbiografien von Frauen und Männern nähern sich langsam an, das wirkt sich in der beruflichen Vorsorge aus.»

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Blonde Frau mit dunkler Jacke draussen blickt in Kamera
Mein Mann und ich zahlen gleich viel in die dritte Säule ein. Das Thema Vorsorge haben wir im Zuge der Familiengründung angeschaut.
Frau mit Brille und schwarzer Jacke spricht draussen ins Mikrofon
Wenn ich mal Kinder habe, ist mir wichtig, dass die Familienarbeit nicht nur bei mir liegt. Aber es geht nicht nur um Rollenaufteilung, sondern auch darum, was man sich leisten kann.
Illustration von einer männlichen und einer weiblichen Hand, in der Mitte ein Schnuller
Illustration von einer männlichen und einer weiblichen Hand, in der Mitte ein Schnuller

Verliebt, verlobt, versorgt?

Wie sich Erwerbsbiografien und Haushaltsformen auf den Gender Pension Gap auswirken. Hier finden Sie die ganze Studie.

Mann mit Cap spricht draussen ins Mikrofon
Die alten Rollenmuster sehen wir auch noch in der heutigen Generation.
Mann in blauem T-Shirt spricht draussen ins Mikrofon
Frauen verdienen immer noch weniger als Männer. Ich denke, das ist auch ein Grund für den Gender Pension Gap.
Frau mit Brille und kurzen Haaren spricht draussen ins Mikrofon
Frauen leisten einfach die schlecht bezahlte Arbeit. Und die Folge ist eine schlechte Altersvorsorge.
Älteres Ehepaar lächelt in Kamera in Berner Innenstadt
Ich finde es wichtig, dass sich Frauen über ihre Vorsorge informieren. Aber ich sehe auch die Männer in der Verantwortung.

Finanzen sind auch Frauensache!

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