«Der Jugend gehört die Welt!», heisst es. Heute wollen mehr Jugendliche als je zuvor diese Welt politisch mitgestalten . Letzte Woche schrieb der Autor und Kabarettist Bänz Friedli an dieser Stelle über seine Erfahrungen als jüngster Gemeinderat der Schweiz. In dieser Woche kommen drei JungpolitikerInnen zu Wort – sie erzählen über ihre Arbeit, ihre Motivation und ihre Ziele. Den Auftakt macht der Neuenburger Nicolas Jutzet.

Die Jugend geht – Beispiel Friday for Future – wieder auf die Strasse, macht laut und vernehmlich auf Ihre Anliegen aufmerksam. Das freut auch den Schweizer Autor und Kabarettisten Bänz Friedli, der letzte an dieser Stelle über die Renaissance der politischen Jungen schrieb: «Diese Jungen können einstecken und austeilen. Sie können debattieren. Und wenn sie die Generation ihrer Eltern kritisieren, uns, sollten wir uns hüten, sie für unanständig zu halten. Wenn «Anstand» Stillstand bedeutet, Rückschritt gar, dann braucht es Unanständige. Sie mögen unverfroren sein, aber sie sind nicht frech. Sie mögen unverschämt klingen – schamlos sind sie nicht. Oft utopisch, aber nie illusorisch. Diese Jungen bleiben dran. Sie geben ihre ganze Freizeit her, lassen sich in Gremien wählen. Und führen den Diskurs weiter, dessen ich so müde bin. »

SCHWEIZ ABSTIMMUNG 4. MAERZ 2018

Einer dieser Jungen, der sich politisch stark engagiert, ist der Student Nicolas Jutzet (*1995), seit 2016 Gemeinderat in Rochefort/NE und Vize-Präsident der Jungfreisinnigen Schweiz (JFS). Er war 2018 das Gesicht der «No Billag»-Kampagne in der Westschweiz, und ist aktuell in der Unterschriftensammlung der Jungpartei für die Renteninitiative aktiv, welche das Rentenalter auf 66 Jahre erhöhen und künftig an die Lebenserwartung koppeln will. Jutzet: «Ich verbringe meine Wochenenden auf der Strasse, um die Menschen zu überzeugen. Das Sammeln von 100 000 Unterschriften ist ein echtes Abenteuer!» Das politische Engagement sei für junge Menschen besonders wichtig, «weil wir von den heutigen Entscheidungen länger betroffen sind. Wenn unsere Generation nicht sagt, dass es uns stört, ein Leben lang für ein nicht nachhaltig finanziertes Rentensystem zahlen zu müssen, wird es niemand anders tun!» Sein Engagement im Gemeinderat Rochefort, sagt Jutzet, sei zeitlich «nicht sehr anspruchsvoll», aber die Rolle als Vize-Präsident der JFS fordere ihn: «Da ich in der Westschweiz politisch aktiv bin und in St. Gallen studiere, verbringe ich viel Zeit im Zug oder am Telefon.» Irgendwann, sagt Jutzet, sei bei ihm aber Schluss mit der Politik: «Jemand, der von der Politik abhängig ist, wird nie ein guter Politiker sein. Es heisst, man müsse wissen, wie man dient und wie man verschwindet, denn niemand ist unersetzlich. Dem stimme ich zu.»

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Das Sammeln von 100 000 Unterschriften ist ein echtes Abenteuer.

Autor und Kabarettist Bänz Friedli machte es vor 35 Jahren vor – als jüngster Gemeinderat zog er damals in die Legislative einer Berner Vorortsgemeinde. Heute gehen die Jungen – Stichwort Klimakrise – wieder auf die Strasse und engagieren sich auch wieder vermehrt in der Politik. Lesen Sie dazu am Donnerstag das Interview mit der Zürcher Jungpolitikernin Laura Hartmann.

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Markus Glauser, Verkaufsleiter, Generalagentur Biel-Seeland

Kontakt: 032 328 89 89, Markus.Glauser@swisslife.ch

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