Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat den Leitzins angehoben. Auch die US-Notenbank und die Europäische Zentralbank (EZB) haben ihren Leitzins erhöht. Immobilienbesitzer und Immobilienbesitzerinnen fragen sich nun, welche Auswirkungen das auf ihre Hypothek hat. Wir geben einen Überblick zu den wichtigsten Fragen rund um die aktuelle Leitzinserhöhung.

Die weltweit stark gestiegene Inflation und die Leitzinserhöhung haben dazu geführt, dass die Zinsen für Hypotheken auf das höchste Niveau seit 2011 gestiegen sind. Diese Entwicklung verändert die Nachfrage nach Hypotheken. Kundinnen und Kunden wählen bei einem hohen Zinsniveau tendenziell kürzere Laufzeiten, um von tieferen Finanzierungskosten bei kurzfristigen Hypotheken zu profitieren. Auch die Nachfrage nach SARON-Hypotheken hat sich erhöht. 

Was ist eine SARON-Hypothek?

Die SARON-Hypothek hat keine feste Laufzeit und keinen festen Zinssatz. Der Zinssatz ergibt sich variabel auf Basis des SARON (Swiss Average Rate Overnight). Der SARON wird auf Grundlage von abgeschlossenen Transaktionen und verbindlichen Quotes (Kauf- und Verkaufspreisen) im Schweizer Geldmarkt berechnet. Eine SARON-Hypothek passt zu Ihnen, wenn Sie von gleichbleibend tiefen oder fallenden Zinsen profitieren wollen. Mit einer SARON-Hypothek partizipieren Sie an der aktuellen Zinsentwicklung.

1. Was können Immobilienbesitzende jetzt tun?

Wenn Sie als Eigenheimbesitzer/in aufgrund der aktuellen Zinssituation beunruhigt sind, können Sie darüber nachdenken, Ihre aktuelle Hypothek zu verlängern. Sollten Sie weiter steigende Hypothekarzinsen erwarten, können Sie Ihre auslaufende Hypothek bei Swiss Life bereits bis zu 18 Monate vor Fälligkeit vorzeitig verlängern. 

2. Was sind die grössten Bedenken aktuell?

Durch die hohen Hypothekarzinsen steigen die Wohnkosten für Immobilienbesitzende. Dies könnte dazu führen, dass die Attraktivität von Wohneigentum gegenüber der Miete sinkt.

Eigenheimbesitzer/innen äussern zudem Bedenken, dass sich die Immobilienpreise nach unten korrigieren könnten und zusätzliche Amortisationen fällig werden. 

Wer sich in der Planung eines Eigenheims befindet, sorgt sich aufgrund der angespannten Lage auf dem Rohstoffmarkt um Bauverzögerungen und Preiserhöhungen. Durch die Verzögerungen kann der Zeitpunkt des Kapitalbedarfs unklar sein, was zusätzlich zur ungewissen Zinsentwicklung dazukommt.

3. Wie wird sich die Situation weiterentwickeln? Was sind die Optionen bei einem weiter steigenden Hypothekarzins?

Die SNB hat den Leitzins im Juni 2023 nochmals um 0.25% auf 1.75% erhöht. Swiss Life erwartet aktuell keine weiteren Zinserhöhungen.

Die Zinserhöhungen der SNB letztes und dieses Jahr haben nach Jahren der Konstanz erstmals zu steigenden Zinsen bei SARON-Hypotheken geführt. Solange die Inflation weltweit auf hohem Niveau verharrt und die Zentralbanken diese mit ihrer Geldpolitik aktiv zu bekämpfen versuchen, wird das Zinsniveau höher bleiben als in den vergangenen Jahren.

Sollten Sie bei Ihrer Hypothek weiter steigende Zinsen erwarten, ist eine vorzeitige Verlängerung der auslaufenden Hypothek via Festhypothek mit entsprechender Laufzeit von Vorteil.

4. Was kann man tun, wenn die Tragbarkeit bei der aktuellen Hypothek (keine Festhypothek) durch die angestiegenen Zinsen nicht mehr gegeben ist?

Banken und Versicherungen verwenden generell für die kalkulatorische Berechnung der Tragbarkeit einen Zinssatz von 5%. Solange die Zinsen nicht über diese Werte steigen oder es neue Vorgaben der FINMA für die Anwendung höherer kalkulatorischer Zinssätze gibt, sollte die Tragbarkeit für die Hypothekarnehmer gegeben sein.

5. Sollte man Hypotheken aktuell vorzeitig verlängern?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Ob man Hypotheken vorzeitig verlängern sollte, ist abhängig von der erwarteten Zinsentwicklung und der individuellen finanziellen Situation des Hypothekarnehmers oder der Hypothekarnehmerin. 

Wenn man davon ausgeht, dass die aktuellen Zinssätze nicht mehr stark ansteigen, und man bei der Hypothek bereit ist, gewisse Schwankungen in der Zinsbelastung in Kauf zu nehmen, dann kann es sich lohnen, vorerst abzuwarten bzw. kurzfristige Hypotheken abzuschliessen. 

Wenn man jedoch weiter steigende Zinsen erwartet, man bei der Hypothek eine Absicherung wünscht oder die finanzielle Situation eine nochmals steigende Zinsbelastung nicht zulässt, sollte über die Möglichkeit der frühzeitigen Verlängerung der Hypothek via Festhypothek mit entsprechender Laufzeit nachgedacht werden.

6. Beim Neuabschluss: Welche Formen von Hypotheken werden bei erhöhtem Leitzins empfohlen?

Diese Frage hängt insbesondere von der Risikobereitschaft und den finanziellen Mitteln des einzelnen Hypothekarnehmenden ab. Wenn das Sicherheitsbedürfnis überwiegt oder nur ein geringer finanzieller Spielraum besteht, dann lohnt sich der Abschluss einer Festhypothek. 

Wenn der Hypothekarnehmer oder die Hypothekarnehmerin in der finanziellen Lage ist, gewisse Schwankungen in Kauf zu nehmen, dann können sich kürzere Laufzeiten und die Beimischung von SARON-Hypotheken lohnen.

7. Warum ist Beratung gerade jetzt so wichtig?

Hypothekarprodukte können Marktschwankungen nicht beeinflussen, diese jedoch abfedern. Unsere Swiss Life-Expertinnen und -Experten begleiten Sie in jeder Marktlage, sowohl bei einer tiefen als auch bei einer hohen Inflation. 

Wir unterstützen Sie in Ihrem gesamten Finanzierungsprozess und beraten Sie kompetent zu den Themen Wohneigentum und Hypothek. Damit Sie Ihren Wohntraum selbstbestimmt leben können.

Wie kann ich meine Hypothek vorzeitig verlängern?

Die meisten Banken und Versicherungen bieten die vorzeitige Verlängerung der Hypothek zwischen 6 und 24 Monaten an. Für die Verlängerung schliessen Sie die neue Hypothek bereits auf einen festgelegten Termin ab und sichern sich somit den aktuellen Zinssatz, unabhängig davon, wie hoch oder tief der Zinssatz am Fälligkeitstag Ihrer aktuellen Hypothek sein wird.

Was ist der Leitzins?

Der Leitzins wir von den Zentralbanken festgelegt und ist ein Instrument innerhalb der Geldpolitik. Der Leitzins ist der Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken bei den Zentralbanken refinanzieren können.

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